Oberstes Ziel der Marktgemeinde Ober-Grafendorf ist es, den Zentrumsbereich zu einem belebten, attraktiven Ort zu gestalten.


Die Schaffung eines belebten, attraktiven Ortszentrums und die Schaffung eines „echten“ Hauptplatzes war eine der am höchsten bewerteten Bevölkerungswünsche bei der 2014 durch die Firma Egger & Partner im Auftrag der Marktgemeinde durchgeführten Bevölkerungsbefragung.

Im Zuge der Dorf- und Stadterneuerung des Landes NÖ wurden 2015 sechs Firmen zur Präsentation ihrer Konzepte für die Erstellung eines Masterplans für die Zentrumsentwicklung samt Verkehrskonzept eingeladen.

Am 06.10.2015 erfolgte die Jurysitzung bei der das Institut der Technischen Universität Wien/Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik vertreten durch Hr. DI Dr. techn. Harald Frey gemeinsam mit dem Büro Knoflacher, O. Univ. Prof. DI Dr. Hermann Knoflacher einstimmig als Sieger hervorging. Die Auftragsvergabe wurde in der Gemeinderatssitzung am 04.11.2015 mehrheitlich beschlossen.

2016 erfolgten umfangreiche wissenschaftliche Erhebungen und Bürgerbeteiligungen.
Seitens der TU Wien wurden als Subunternehmer für die Zentrumsentwicklung bzw. Städteplanung die Fa. archipel Architekten, Mag. Johannes Kraus und der Landschaftsplaner DI Gerhard Rennhofer beauftragt. Die Gemeinde-, Platz-, und Gebäudestrukturen wurden genauestens erhoben und analysiert. Erste Konzepte für die zukünftige Bebauung und Gestaltung der Plätze wurden erstellt.


Für die Verkehrsanalyse wurde das Mobilitätsverhalten der Ober-Grafendorfer Bevölkerung mittels Haushaltsfragebogen abgefragt. Ein Betriebsfragebogen wurde von den Wirtschaftsbetrieben ausgefüllt. Mittels einer elektronischen Verkehrszählung konnte der motorisierte Individualverkehr und öffentliche Verkehr erfasst werden. Bei den Zählungen erfolgte eine detaillierte Unterscheidung nach den Fahrzeugarten (PKW, große Lieferwagen und LKW bis 3,5t, LKW über 3,5t, LKW-Züge und Sattelschlepper, Reisebusse, Linienbusse) sowie Radfahrer und Fußgänger.

Durch eine abschnittsweise Parkraumerhebung konnten genaue Daten hinsichtlich der Parkdauer und der Auslastung der einzelnen Parkplätze erhoben werden.

Diese umfangreichen Daten wurden ausgewertet und in einem mehrteiligen Endbericht auf insgesamt 444 Seiten zusammengefasst.

Im Masterplan werden Gestaltungsvorschläge für ein lebendiges Gemeindezentrum mit klar definiertem Hauptplatz dargestellt. Darüber hinaus wurden die Potenziale für Wohnraumverdichtungsmöglichkeiten und zusätzliche Geschäftsflächen zu ermittelt.

Diese Ergebnisse sind die sachlichen Grundlagen für die Entscheidungen um eine nachhaltige und zukunftssichere Entwicklung der Marktgemeine Ober-Grafendorf zu gewährleisten.

Umsetzungsphase:

Die Umsetzungsphase begann 2018 mit dem Ankauf der erforderlichen Liegenschaften. Die Siedlungsgenossenschaft Pielachtal kaufte vier Gebäude im Zentrum und plante Wohnungen, Geschäftsflächen und im 1. Obergeschoß ein Gesundheitszentrum mit ca. 750 m². Dieses bietet Platz für eine Gruppenpraxis mit 3 Ordinationen sowie zusätzlich 2 – 3 Fachärzte. Die angeschlossenen Therapieräumlichkeiten können für Physiotherapie, Psychotherapie, Diätologie, Ergotherapie, Sozialarbeit und Bioresonanztherapie genutzt werden. Die Bauarbeiten sollten Anfang 2022 abgeschlossen sein.

Seitens der Marktgemeinde wurde das Objekt Mariazellerstraße 1 erworben, welches zukünftig der Mittelpunkt des neuen Hauptplatzes sein soll. Für dieses Gebäude wurde ein Gastrokonzept beauftragt.

Anfang 2019 erfolgte mit vielen interessierten Gemeindebürgern ein Ge(h)staltungsdialog zum zukünftigen Hauptplatz mit dem Experten DI Robert Krasser (Architekt und Stadtplaner), bei dem weitere Erkenntnisse bezüglich Platzbelebung und Gestaltung gesammelt wurden.

Im Sommer 2019 begannen die ersten Bauarbeiten. Straßenverläufe wurden verlegt, Die komplette Infrastruktur wie Strom, Kanal, Wasser, etc. wurden erneuert bzw. umgelegt.

Für die Findung eines Planers für die Gestaltung unseres neuen Hauptplatzes wurde ein geladener Ideenwettbewerb durchgeführt. Als Grundlage der Leistungsbeschreibung dienten alle, bis dahin aus allen Umfragen und Workshops gesammelten, Wünsche und Anforderungen unserer Gemeindebürger.

Am 22. Oktober 2019 fand die Jurysitzung zur Planerauswahl statt. Die 12 Jurymitglieder entschieden sich nach eingehender Beratung für das Projekt der „Projektgemeinschaft  schumacher.schindl.freiß“. Projektverantwortliche ist Frau DI Susanna Freiß.

Die Auftragsvergabe wurde in der Gemeinderatsitzung am 30. Oktober 2019 beschlossen.

Kirchenplatz – Gemeindeplatz

Auch die Plätze rund um die Kirche und um das Gemeindeamt werden im Zuge der Zentrumsentwicklung erneuert.

Wichtigste Maßnahme ist die Schaffung eines barrierefreien Zugangs in die Kirche. Durch eine teilweise Absenkung des westlichen Vorplatzbereiches der Kirche wird zukünftig ein barrierefreier Zugang zur Kirche ermöglicht. Der Durchgang von der Kirche zur Mankerstraße soll verbreitert werden.