Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Fit für 2050“ durchgeführt.

Was sind Klima- und Energie-Modellregionen?

Keine Abhängigkeit mehr von teuren Erdölimporten, keine Angst mehr vor Gaskrisen – stattdessen saubere Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und Bioenergie aus der Region. Die österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen verfolgen genau dieses Ziel. Und sie sollen Vorbilder für andere Regionen werden. Die langfristige Vision: 100 % Ausstieg aus fossiler Energie.
Zentrales Element jeder Modellregion ist ein-e ModellregionsmanagerIn. Gemeinsam mit Partnern aus der Region werden Projekte in folgenden Bereichen umgesetzt.

  • Erneuerbare Energie
  • Reduktion des Energieverbrauchs
  • Nachhaltiges Bauen
  • Mobilität
  • Landwirtschaft
  • Bewusstseinsbildung

Klima-und Energie-Modellregionen ist ein Programm des Klima- und Energiefonds. Im Rahmen des Programms werden regionale Klimaschutzprojekte und das regionale Modellregionsmanagement kofinanziert. Klima- und Energie-Modellregion zu sein bietet Zugang zu einem breiten Netzwerk sowie exklusiven Schulungen, Unterstützungen und Förderungen.

Klima- und Energie-Modellregion „Fit für 2050“

In der Modellregion „Fit für 2050“ werden Maßnahmen erstellt die:

  • klimapositiv im Effekt,
  • felderprobt, langzeitstabil in der Anwendung und
  • sozialwirtschaftlich verträglich sind.

Wir sind davon überzeugt, dass die Maßnahmen auch das Gemeinwohl in der Region erhöhen werden.

Die Vision der Modellregion ist: „Energieautarkie bis 2050“. Das bedeutet, dass das theoretisch, physikalisch nutzbare Energieangebot im Zeitraum eines durchschnittlichen Jahres effizient, sozial verträglich und nachhaltig in der Region generiert werden muss.

Die Region setzt auf ein Modell von mehreren Säulen, in denen es sowohl quantitative als auch qualitative Ziele gibt:

Klimaschutz: Unter Klimaschutz versteht man Maßnahmen und Aktivitäten gegen die globale Erwärmung und die Folgen des Klimawandels. Klimaschutzmaßnahmen wirken weltweit.

Effizienz: Effizienzsteigerung und ein bewusster Umgang mit Energie sind die Voraussetzungen für ein erneuerbares Energiesystem.

Bioökonomie: Bioökonomie steht für ein Wirtschaftskonzept, das fossile Ressourcen (Rohstoffe und Energieträger) durch nachwachsende Rohstoffe in möglichst allen Bereichen und Anwendungen ersetzen soll.

Die Maßnahmepakete der KEM Fit für 2050

Maßnahme 1 – Öffentlichkeitsarbeit

Grundsätzlich soll die Regelmäßigkeit des Auftritts der KEM in regionalen Zeitungen, Gemeindeblättern, Newslettern, sozialen Medien, auf der eigenen sowie anderweitigen Homepages aufrechterhalten bzw. verstärkt werden. Eine Steigerung soll durch mehr Kooperationspartner*innen erreicht werden.  Neben den inhaltlichen Beschreibungen der bereits bewährten Maßnahmen berücksichtigt das Öffentlichkeitspaket auch jene der geplanten und für die Region neuartigen Medienkanäle. Beispielhafte Abbildungen (Ausschnitte aus Homepage, Facebook, Energiespartipps, etc.) sollen näher an die verwendeten Hilfsmittel zur Öffentlichkeitsarbeit heranführen.

Maßnahme 2 – Energieeffiziente Gebäude

Durch die Erstellung von Energieausweisen und deren Analyse bei gemeindeeigenen Gebäuden sollen Energieeffizienzmaßnahmen in den Gremien der Gemeinden mit der KEM-Managerin diskutiert und etwaige Schritte zur Verbesserung der Energie Ist-Situation eingeleitet werden.

Maßnahme 3 – Sanfte Mobilität

Für die nachhaltige Mobilität sollen vermehrt Angebote geschaffen werden: Reparaturangebote, Übersichtskarte der Radwege (Homepage, in Papierform, für neue Bewohner*innen der Gemeinde). Der Gemeindebus „Gmoabus“ in Weinburg soll weitergeführt werden, das Angebot dahingehend wird ständig adaptiert und an die Bedürfnisse angepasst. Beziehungsaufbau zu den Verantwortlichen in der Gemeinde und Motivierung zur Planung und Budgetierung. E-Carsharing Modelle sollen weiterhin attraktiviert werden.

Maßnahme 4 – Energieeffiziente Betriebe

Es sollen Thermografie Checks bei ausgesuchten Objekten durchgeführt werden. Die Ergebnisse sollen mit den Besitzern/Mietern eingehend diskutiert und Maßnahmen gesetzt werden. Wadlpässe werden wieder persönlich an die Betriebe verteilt und in der Zeitung vorgestellt, ein Gewinnspiel wird jährlich initiiert. Radkunden sollen sichtbar gemacht werden, indem sie bei den Geschäften um einen Stempel für ihren Wadlpass nachfragen. (Stempel gibt es nur wenn der Einkauf mit dem Rad oder zu Fuß erfolgt).

Maßnahme 5 – Mobilisierung im Großvolumigen Wohnbau oder die Suche nach Erika/Max Mustermann

Es soll ein Status über das Bewusstsein und die Bereitschaft zu Klimaschutzmaßnahmen im verdichteten Wohnbau erhoben werden. Es soll das Potential von nutzbaren Effizienzmaßnahmen (Gebäude, Nutzerverhalten, Technologie) anhand von durchgeführten Beispielen bekannt sein: Gebäude: Sanierungspotential, PV-Nutzung, udgl.; Nutzerverhalten: Mobilität, Ernährung, diverses; Technologie: Effizienz der Geräte, Nutzung von intelligenten Steuerungen (Heizung, etc.), Steuerung von Zeituhren bei Waschmaschinen, etc. Kooperation mit Wohnbauträgern zur Festlegung von Methoden, wie man Bürger*innen zu Klimaschutzmaßnahmen im verdichteten Wohnbau mobilisieren kann.

Maßnahme 6 – Energieraumplanung

Energieraumplanerische Akzente finden immer mehr Einzug in die Planung von Städten und Gemeinden. Geschwindigkeitsreduzierungen, Zebrastreifen, Überlegungen zum Parkraummanagement sollen dazu führen, dass der fließende Verkehr beruhigt wird. Dadurch soll es zu einer Attraktivierung des Fußgänger- und Radverkehrs innerhalb der Gemeinden kommen. Die Aufenthaltsqualität soll in den Gemeinden erhöht werden und einer Abwanderung entgegenwirken.

Maßnahme 7 – Energiegemeinschaften

Politische Akteur*innen, Privatpersonen und Unternehmen sollen verstärkt zur Energiewende beitragen. Das „Neue“ Modell soll dazu animieren, verstärkt erneuerbare Energie zu installieren bzw. die erzeugte erneuerbare Energie zu teilen. Energiegemeinschaften sind ein zentraler Baustein in der Energiewende. Sie machen die aktuellen Nutzer*innen zu Produzent*innen und das sauber und klimafreundlich. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird vorangetrieben und gleichzeitig wird unser Klima geschützt. Darüber hinaus kann jeder Haushalt seinen Strom oder seine Wärme selbst produzieren, wird unabhängiger von Energiepreisen und die Stromrechnungen werden ebenfalls niedriger ausfallen. Bürger*innen sind damit aktiver Teil der Energiewende und schützen so das Klima.

Maßnahme 8 – Netzwerk Modellregion

In der Region soll eine Energiegruppe installiert werden, in der wichtige Klima- und Energierelevante Projekte besprochen werden. Zusätzlich sollen Exkursionen und Informationsveranstaltungen zu den definierten Schwerpunktbereichen besucht werden. Für interessierte Akteur*innen sollen auch Kurse und andere Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Es sollen bei Bedarf Expert*innen für einen fachlichen Input oder Vorträge eingeladen werden. In der letzten Periode hat sich herausgestellt, dass ein funktionierendes Netzwerk essenziell für eine Modellregion ist. Daher ist es notwendig, dieses Netzwerk einerseits beizubehalten und aber auch kontinuierlich auszubauen.

Maßnahme 9 – Mustersanierung

Begleitung der politischen Akteur*innen und des inneren Dienstes bis zur Operationalisierung der anstehenden Sanierung. Einholung von Gutachten (Baumeistern), Einholung von Energieausweisen, Szenario Bildung bzgl. Sanierungsmaßnahmen. Ziel ist es aus den vermeintlichen Sanierungen einen möglichst hohen Sanierungsgrad zu erzielen.

Maßnahme 10 – Raus aus der fossilen Heizenergie

Ziel ist die Reduzierung des Gasverbrauchs bzw. der Umstieg auf fossilfreie Heizungssysteme bei kommunalen Gebäuden. Energiemonitoring der gasbetriebenen Anlagen. Initialisierung der Umrüstungsmaßnahmen, Offert Einholung, Begehungen mit ausführenden Firmen. Externe Energieberater*innen führen Energieberatungen durch.

Maßnahme 11 – Planspiel „Null-Emission 2040“ – Was muss passieren?

Es sollen in jährlich stattfindenden Think Tanks mit regionalen Entscheidungsträger*innen und externen Expert*innen verschiedenster Branchen neue Methoden und Perspektiven entwickelt werden, wie es der Gesellschaft gelingen kann, binnen 20 Jahren zu einer Null-Emission zu kommen. Es soll aus den Think Tanks eine Anzahl an möglichen Prototypen / Werkzeuge entstehen, die helfen die Klimaziele zu erreichen. Des Weiteren sollen diverse Problemstellen aus verschiedenster Sicht betrachtet und erörtert werden, um mögliche Pitfalls der derzeit fokussierten Maßnahmen zu erkennen und nötigenfalls korrigieren zu können. Durch diese Maßnahme möchte die Klima- und Energiemodellregion ihre Position stärken und auch außerhalb der Region präsenter werden.

Ergebnis Planspiel